In aller Regel suchen Unternehmen heute noch insbesondere in jenen Zeiten unterstützenden Rat und Tat, in denen es wirtschaftlich nicht mehr so erfolgreich läuft wie in der Vergangenheit. 

Sollte das Unternehmen dabei nicht oder nicht mehr über die notwendigen eigenen Ressourcen verfügen, so kann ein Chief Restructuring Officer (CRO), ein Sanierungsgeschäftsführer von überlebenswichtiger Bedeutung sein. Was kann dieser Interims-Manager meistern, was das aktuelle Top-Management aktuell nicht mehr leistet?

Unumgänglich wird ein CRO, wenn das bisherige Topmanagement für eine Sanierung nicht länger zur Verfügung steht, mithin eine Lücke an der Unternehmensspitze klafft. Dieses Vakuum muss unverzüglich gefüllt, eine treibende Kraft auf den Fahrersitz gehoben werden.

Die Auswahl des CRO muss auf Anhieb sitzen. Der Sanierungsgeschäftsführer muss mit seiner Erfahrung, seiner Persönlichkeit und Unvoreingenommenheit in der Lage sein, in kurzer Zeit die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen mit Nachdruck umzusetzen.

Er kann als neutrale Instanz die betroffenen Parteien an einen Tisch bringen und zu gemeinsamen Sanierungsbeiträgen verpflichten. Ziel des CRO sollte es sein, bereits nach kurzer Einarbeitungszeit über einen vergleichbaren Kenntnisstand wie das bisherige Management zu verfügen – bei höherer Objektivität und größeren Sanierungserfahrungen. Welche Qualifikationen soll der gute CRO mitbringen und beherrschen?

Unstrittig dürfte sein, dass der CRO einerseits über langjährige Führungs-Erfahrung auf Topmanagement- bzw. Geschäftsführungs-Ebene verfügen sollte, um seiner Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern gerecht werden zu können.

Andererseits sollte er bereits in verschiedenen Projekten und Unternehmenskulturen ausdrücklich Restrukturierungs- und Sanierungserfahrung haben. Mit diesem Erfahrungsschatz sollte er willens und in der Lage sein, die erforderlichen Maßnahmen angesichts des Zeitdrucks schnell zu erarbeiten und umzusetzen.

Über seinen Erfahrungsschatz hinaus muss er – insbesondere in Krisensituationen – aktuelle haftungs- und auch strafrechtliche Besonderheiten kennen und beachten und selbst oder über Kooperationspartner über eine die erforderliche finanzwirtschaftliche Expertise verfügen.

Der CRO ist durch sein Aufgaben- und Verantwortungsspektrum eher „General-Manager“ als Spezialist. Die Anspruchsgruppen erwarten von ihm den ganzheitlichen Blick auf das Unternehmen, die richtigen Fragen und Antworten an alle Unternehmensbereiche in Bezug auf das Geschäftsmodell, auf den Markt und die zukünftigen Entwicklungen.Branchenerfahrung mag zum Dienstantritt zunächst zu höherer Akzeptanz bei der Belegschaft beitragen. Notwendig ist sie nicht. Viele überlebenswichtige Sanierungsmaßnahmen, die weit über die tagtägliche Business Transformation mit Revitalisierungen oder Leistungssteigerungen hinausgehen, sind nicht branchenspezifisch. Und mithin nicht notwendig, um Unternehmen in einem befristeten zeitlichen Rahmen, abgestimmt mit den relevanten Anspruchsgruppen neu auszurichten.

Ich selbst habe bereits in der Vergangenheit sehr dafür plädiert, auch in Deutschland verstärkt auf die Kompetenzen sowie die Expertise von Interims Managern, von Managern auf Zeit zu setzen. Wie bereits unter Beweis gestellt kann ich mich auf die Sanierung konzentrieren, kann Impulse für eine Revitalisierung in Unternehmen, für Leistungssteigerungen anregen, konzipieren und umsetzen und so die notwendige Sanierung zielsicher und verantwortungsvoll leiten.